Was hat Führungskunst mit den 9 Ritterlichen Tugenden zu tun?

Was hat Führungskunst mit den 9 Ritterlichen Tugenden zu tun?

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Und wie wirst du dadurch zum Mitarbeitermagnet und beliebten Arbeitgeber?

In diesem Blog-Artikel gehe ich auf die Führungskunst ein und du kannst dabei lernen, auf was es ankommt, um zum Mitarbeitermagnet zu werden.

Eigentlich ist es ein altes Wissen. Die ritterlichen Tugenden waren die Normen und Werte, nach denen sich ein guter, wahrer Ritter zu richten hatte. Es waren soziale und persönliche Tugenden, die dem Ritter Ehre brachten. Dafür brauchst du etwas von deinen Mitarbeitern, das du für Geld nie bekommen kannst. Es ist etwas, das man nicht anordnen kann – die Voraussetzung für eine gute Geschäftsentwicklung und die Rekrutierung von motivierten Mitarbeitern. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Firma auch für potenzielle Mitarbeiter attraktiv sein sollte. Die Führungskultur hängt eng mit der Unternehmenskultur zusammen. Es  bedeutet nicht Kicker-Tische aufzustellen oder Sitzsäcke zu platzieren. Ein generelles Umdenken ist gefragt.

Die Arbeits- und Lernwelten entwickeln sich dynamisch. Aus meiner Sicht wird das zukünftige Profil eines Arbeitsplatzes in leistungsfähigen Unternehmen menschenzentriert, wertschätzend, digital, nachhaltig, innovativ, agil und gesund sein. Unternehmenskultur muss gelebt bzw. belebt werden.  Aber woraus besteht die Unternehmenskultur oft? Die Kultur in zahlreichen Unternehmen ist durch starre Hierarchien, Arbeiter statt Mit-Arbeitern, Abteilungsdenken, Anwesenheits- statt Leistungskultur und von Rollenbilder aus dem letzten Jahrhundert geprägt. Viele Unternehmen haben noch kein Konzept, wie sie der sich wandelnden Welt begegnen sollen. Der erste Schritt hin zu einer positiven Unternehmenskultur ist zunächst einmal ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass die zukünftige Ausrichtung der Unternehmenskultur mit deiner Führungskunst zusammenhängt. Danach gilt es sich mit den Mitarbeitern zu beschäftigen und sie dann in kleinen Schritten mitzunehmen und einzubinden. Parallel dazu solltest du als Führungskraft ein neues Führungsverständnis entwickeln. Das geht nicht von heute auf morgen. Ein Kochrezept für alle gibt es da nicht denn gelegentlich muss man Richtungen korrigieren, und damit kommen wir zu der Notwendigkeit einer veränderten Fehlerkultur – Dabei sollten Fehler als Chance gesehen werden, weil man aus Fehlern lernen kann. Fehler sind nicht mit dem Scheitern gleichzusetzen. Nicht jeder hat ein Verständnis für eine Veränderung, wenn es doch jahrelang sehr bequem war wenn alles immer gleich bleibt.

Allgemein versteht man unter Tugend oder heute würde man Werte sagen, eine hervorragende Eigenschaft oder vorbildliche Haltung. Interessant für mich sind die Werte, die seit Jahrhunderten bestehen und heute noch immer gelten. Was sind die 9 Tugenden?

1) Demut

Wirklich starke Führungskräfte verzichten auf Dominanz. Sie geben nicht vor, alle Antworten in einer immer komplexeren Welt zu kennen und lenken damit den Fokus auf die Sache, nicht auf ihre Person. Wir sollten Demut als „Mut zum Dienen“ verstehen – als eine Variante von Mut, fern jeder Unterwürfigkeit. Demut und Ambition dürfen kein Widerspruch sein – im Gegenteil: Führungskräfte sind dann am stärksten, wenn Demut im Dienst der Ambition steht. Eine Führungskraft muss sich auf ihr Team verlassen können,  ihm vertrauen und damit auch unterordnen. Anderen zuzuhören, nicht immer seine Meinung durchsetzen zu wollen und die eigene Perspektive oft selbst zu hinterfragen sind Prinzipien um zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Sie streiten niemals in der Öffentlichkeit und reden gegenüber Dritten nur schlecht über Dinge niemals abwertend über Personen.

2) Würde & Ansehen

Umgangssprachlich sagt man oft: „Da wird die Würde mit Füßen getreten.“ Oder: „Das ist unter meiner Würde.“ Während Ehre und Ruhm einen äußeren, etwa durch eine Gesellschaft vermittelten Wert darstellen, liegt der Wert der Würde im Inneren eines jeden Menschen selbst. Ein wahrer Ritter musste demnach nicht von seiner gesellschaftlichen Position her adelig sein. Es genügte, wenn seine moralische Gesinnung edel d.h. ein adeliges Gemüt hatte. Was heißt das nun für eine Führungskraft? Die Tugend „Ehrlichkeit“ spielt hier eine wichtige Rolle. Aber in unserer Welt herrscht mehr Schein als Sein. Deshalb ist es kein Wunder, dass Ehrlichkeit nicht populär ist. Das Internet ist auch nicht gerade voll von Wahrheiten. Unsere Partner und Auftraggeber vertrauen uns, da wir das liefern, was wir ihnen versprochen haben. Wir kämpfen mit offenem Visier. Unseren Kameraden begegnen wir aufrichtig. Falls nicht, helfen wir uns gegenseitig wieder hoch.

3) Freundlichkeit & Höflichkeit

Der Ritter arbeitete auch mit Pferden, dennoch lernt man im Umgang mit solch einem wundervollen Wesen, dass der Respekt auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, wenn man Sicherheit erzeugen und Verletzungen vorbeugen möchte. Interessanterweise ist es für das Pferd ein großer Schritt zur Gelassenheit, wenn man die eigenen Grenzen ebenso respektvoll und gerecht einfordert, dahinter zu schauen und zu verstehen, dass ein Pferd ein Fluchttier ist. Daher sollte man sich beispielsweise auch nicht wie ein Raubtier verhalten. „respectio“ – die Rückschau, eine Einschätzung im Sinne von Bewertung ist der Ursprung des Wortes. Davon abgesehen, dass vorschnelle Bewertungen manchmal hinderlich sind, wenn sie zum Beispiel zu Vorurteilen werden, scheint es in uns angelegt zu sein, alles immer in irgendwelche Schubladen stecken zu wollen. Du brauchst Freundlichkeit, Umsicht und Einfühlungsvermögen. Wer Erfolg haben will muss klug mit seinen Gefühlen umgehen und das emotionale Alphabet beherrschen können sowie die grundsätzliche Bereitschaft sich auf andere Menschen einzulassen. Es kommt auf Respekt, Authentizität, Wertschätzung, aktives Zuhören und Rücksichtnahme an. Schon, weil wir in einer Gesellschaft leben, die immer irgendetwas „Falsches“ bei anderen findet. Auch in Unternehmen mit flachen Hierarchien geht es nicht ohne Respekt. Teammitglieder müssen sich respektvoll und wertschätzend auf einer Augenhöhe begegnen können. Offenheit, Transparenz und Feedback ist jederzeit willkommen oder kann sogar eingefordert werden. Nur so kann man vertrauen, Fehler machen, sich weiterbilden und weiterentwickeln. Es bleibt dann wenig Platz für Konflikt-Eskalationsstufen und Mobbing eines Mitarbeiters.

4) Seelische Hochstimmung

Sie kennzeichnet das gehobene Lebensgefühl des aufstrebenden Ritterstandes. Das Hochgefühl, Teil einer privilegierten Oberschicht zu sein, verband sich allerdings auch mit der Verpflichtung, nach sittlicher Vollkommenheit zu streben. Sittlichkeit ist ein Begriff der Ethik. Im heutigen Sinne wäre das eine Unternehmensethik, die es zu bestimmen gilt.

Kollektive Identitäten entstehen. Das Team korrigiert sich selbst, weil jeder die Vision kennt und über den Tellerrand hinaus schauen kann. Darum ist die  Kommunikation ein elementarer Bestandteil der Entwicklung selbst. Besser für die “fehlerfreie” Kommunikation ist natürlich der direkte Wissenstransfer, da hier der Empfänger mit Feedback (Worten, Gestik, Mimik,…) direkt reagieren kann und so mehr Aspekte in die Kommunikation einfließen. Meetings haben also einen hohen Stellenwert. Zu beachten ist, dass man sie auch effektiv gestaltet.

5) Tapferkeit / Mut

Nicht mit Hochmut zu verwechseln. Gesellschaftliche Umbrüche, Strömungen, Revolutionen oder Religionen wären ohne mutige Menschen nicht existent. Tapferkeit ist die Fähigkeit, in einer schwierigen, mit Nachteilen verbundenen Situation trotz Rückschlägen durchzuhalten und ist meist mit der Überzeugung verbunden, für übergeordnete Werte zu kämpfen. Das Ideal wäre der tapfere Kluge mit der nötigen Geduld. Tapferkeit bezeichnet „die menschliche Fähigkeit, als Individuum oder als Gruppe Gleichgesinnter einer schwierigen Situation furchtlos entgegenzutreten“. Es ist die Tapferkeit des Projektleiters und seines Teams, um auch kritische Situationen durchzustehen. Und die wird es unweigerlich geben, aber mit den richtigen Werten und Vision wird das kein Problem sein. Vorgetrampelte Pfade müssen verlassen werden, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. In der heutigen Leadership sind das Selbstmanagement und  verantwortungsvolles Handeln als Softskill nicht mehr wegzudenken.

6) Maßvolles Leben, Zurückhaltung

bedeutete für einen Ritter im Mittelalter die christlichen Werte hochzuhalten, Wehrlose und Schwache beschützen. Auch sollte man wohl erzogen auftreten, maßvoll sein und sich immer weiterbilden. Extreme vermeiden und ein maßvolles Leben führen. Was heißt es also ein maßvolles Leben zu führen? Harmonie von Körper & Geist. Bei dieser Tugend geht es darum, in allem den richtigen Mittelweg zu finden. Das Gegenteil dieser Tugend wäre also einfach gesagt die Übertreibung. Das “Maß halten” zählt zu den Kardinaltugenden, weil sie eine notwendige Eigenschaft für alle anderen Tugenden darstellt. Jede Tugend kann durch Maßlosigkeit oder Übertreibung zur Untugend werden.

7) Großzügigkeit & Freigiebigkeit

Der Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und  Freigebigkeit wurde im ritterlichen Tugendsystem ein hoher Stellenwert beigemessen. Einem Ritter ziemte das stete Gewahrsein der Bedürfnisse anderer, nicht nur der Armen, Schwachen und Unterdrückten. Der rituelle Austausch von Geschenken war Zeichen der Wertschätzung und Verbundenheit und festigte die wechselseitigen Beziehungen. Das rechte Maß zu beachten und dabei freigebig, aber nicht verschwenderisch zu sein. Als Gegenteil dieser Tugend galten die Laster der Engherzigkeit, Hartherzigkeit und Geiz. Wenn ich das auf das Thema Führungskultur beziehe, dann wundere ich mich oft wie wenig manche Menschen für gute Leistung verdienen oder ein erfolgreiches Unternehmen keine Hilfsprojekte unterstützt.

8) Treue heute

Commitment oder Loyalität bedeutet: Treue zu sich selbst, zum Team und seine Versprechen einzuhalten. Alles Dinge, die damals nach außen z.B. gegenüber dem Lehnsherren ausgeübt wurden. In jedem Unternehmen sind seine qualifizierten Mitarbeiter, die gerade in der heutigen Zeit nicht nur gefunden, sondern insbesondere auch gehalten werden müssen, ein zentrales Thema. Heutzutage sind ans Unternehmen gebundene Mitarbeiter in vielen Firmen nicht mehr die Norm.

Insbesondere die Fähigkeit zur Bindung qualifizierter Beschäftigter an ein Unternehmen ist erfolgsentscheidend, weshalb es für viele Firmen heute von steigendem Interesse ist, ein beliebter Arbeitgeber zu sein. Die Unternehmen kämpfen nicht nur gegen Konkurrenten in ihren jeweiligen Absatzmärkten, sondern auch um fähige Mitarbeiter am Arbeitsmarkt. Unternehmen müssen sich also attraktiv und sympathisch präsentieren, um gute Mitarbeiter zu akquirieren, zu halten und zu entwickeln. Ob Mitarbeiter an ihre Unternehmen gebunden sind, wirkt sich also entscheidend auf den Erfolg eines Unternehmens aus. So wirken sich die geringeren Leistungen wenig gebundener Mitarbeiter auf die (nicht gewünschte) Fluktuation, den Aufwand für die Neurekrutierung und den daraus folgenden Ausbildungsaufwand negativ aus. Zudem wird dadurch die Leistungsfähigkeit weiterer Organisationsmitglieder und auch der Zusammenhalt der einzelnen Gruppen gestört. Der Wille zu Verbindlichkeiten und zu einer gemeinsamen Vision ist daher ein elementarer Wert. Was du tun kannst erfährst du in meinem Schulungsprogramm.

9) Feste Regeln, Anstand, Wohlerzogenheit

Im Alter von sieben Jahren mussten die adligen Knaben ihr Elternhaus verlassen und wurden als Pagen an einen fremden Hof geschickt. Dort wurde ihnen beigebracht, wie man mit Pferden und Falken umzugehen hatte, wie man mit dem Schwert, der Lanze und der Axt kämpfte, wie die Pirsch-, Hetz- und Vogeljagd ablief, wie das erlegte Wild fachgerecht ausgeweidet und zerlegt wurde, und welche Regeln man beim Schachspiel beherzigen musste. Außerdem wurden sie im Reiten, Springen, Schwimmen, Bogenschießen, Laufen, Ringen, Klettern und im Steinewerfen unterrichtet.

Die militärischen und sportlichen Übungen sowie das Erlernen der höfischen Umgangsformen hatten im “ritterlichen” Erziehungsprogramm eindeutig Priorität. Wenn die Jungen diese anstrengenden Knappenjahre überlebt haben, konnten sie im Allgemeinen mit 21 Jahren zum Ritter ernannt werden.

Was für Führungskräfte braucht es heute?

Ich würde abschließend sagen: Es braucht Ermutiger und Inspirierer, die das Unternehmen mit Begeisterung und Freude an der Arbeit führen. Eigentlich ist die Aufgabe der Führungskräfte dabei gar nicht so neu, sollen diese doch auch weiterhin die Mitarbeitenden bestmöglich und im Sinne des Unternehmens fördern und ihnen die besten Leistungen ermöglichen. So war es früher und so ist es heute. Neue Führung bedeutet, sich im permanenten Wandel immer und immer wieder bzw. jederzeit neu ausrichten zu können. Genauer gesagt: Sich an den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen zu orientieren.

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